Donnerstag, 21. Januar 2010

21. Januar - Unsere Wiege steht im Kosmos - Teil 2 // Vesta gefunden!

Heute gibt es den zweiten Teil des Volkshochschulkurses mit Prof. Anthony. Den darf man nicht verpassen!

Also:
19.30 Uhr, Kaiser-Karls-Trinkhalle in Bad Lippspringe

Unsere Wiege steht im Kosmos - Teil 2



Und sonst, wenn das Wetter klar sein sollte:


Heute um 22 Uhr hat beta Persei, der Teufelsstern Algol wieder ein Minimum. Seine Helligkeit liegt dann nur bei 3,4 mag (im Maximum 2,1).

Vorher, um 18:43 Uhr ging eine Europa-Verfinsterung zu Ende. Jupiter hatte also heute Abend zunächst nur drei Monde gezeigt. Ab wann konnten Sie Europa wirklich wieder erkennen?

Vom Mond ist heute abend schon ein Drittel beleuchtet, wir können das Beobachtungsprogramm der vergangenen Tage hoffentlich gut fortsetzen.

In der Nacht zum Freitag sind die drei Saturnmonde Tethys, Titan und Rhea in größter östlicher Elongation, also verhältnismäßig am besten "links" vom Saturn zu erkennen. Und in der Morgendämmerung kann man dann auch noch nach Merkur Ausschau halten.

************ Ergänzung vom 22.1.:

Bei Sonnenuntergang war gestern der Himmel noch vollständig bedeckt. Als ich jedoch zum Vortrag von Professor Anthony aufbrach, war es teilweise sternenklar, die Mondsichel stand prächtig am Himmel. Auch nach dem Vortrag war der Himmel noch nicht wieder vollständig bedeckt. Der Mond war jedoch schon tief im Westen hinter Wolken oder Nachbarhäusern verschwunden.

Ich habe mir das Fernglas (10x50) genommen und damit gegen 23 Uhr ein wenig im Sternbild Löwen nach dem Kleinplaneten Vesta gesucht. Warum bin ich nicht schon gestern auf die Idee gekommen? Von gamma Leonis ist die Vesta schon noch einiges entfernt, aber trotzdem war sie nicht schwer zu finden. Im Moment steht sie mitten im "Körper" des Löwen, war aber doch recht einfach zu identifizieren. Denn das Fernglas zeigte einen schönen "Doppelstern", der auf keiner Sternkarte verzeichnet war. Eine der Komponenten dieses Objekts musste Vesta sein! Ein genauer Blick ins Planetariumsprogramm zeigt, dass Vesta direkt neben dem Stern HP52120 steht. Dieser wird mit einer Helligkeit von 6.5mag angegeben, ist also ziemlich gleich hell wie Vesta. Beide bilden heute ein schönes Paar für das Fernglas.

Und wenn man schon mal am Beobachten ist, habe ich mir gleich noch ein paar weitere Objekte angeschaut. Der Mars war auch im Fernglas eindeutig als flächiges, nicht punktförmiges Objekt zu identifizieren. Später war auch Saturn, zwar noch recht horizontnah, auszumachen. Den Ring als solchen konnte ich zwar nicht identifizieren, aber irgendwie war die Saturnscheibe doch leicht ausgebuchtet.

Dann durfte - in einem günstigen Moment ohne Wolken - auch der Blick zum Orion nicht fehlen. Im Fernglas hat man noch einen herrlich breiten Überblick. Die drei Gürtelsterne passen so richtig in das Gesichtsfeld herein. Und darunter dann der Orionnebel, einfach ein schöner Anblick!

Noch mehr begeistete mich im Fernglas jedoch der Sternhaufen Praesepe im Krebs. Dieser wird durch die vier hellen Sterne des Krebses richtig schön "viereckig" eingerahmt. Kein Wunder, das die Amerikaner diesem Sternhaufen auch den Namen "Bienenkorb" gegeben haben.

Im Sternbild Zwillinge war der Sternhaufen M35 leicht zu identifizieren. Und im Sternbild Stier natürlich die Hyaden und die Plejaden.

So hat sich dann auch dieser Abend sehr gelohnt. Erst ein hochinteressanter Vortrag und dann noch ein "Live-Blick" in unsere Wiege im Kosmos - was braucht man mehr zum Glück?

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