Dienstag, 27. September 2011

26. September - Polarlicht hinter Wolken

Am Abend des 26. September gab es "Polarlichtalarm". Drei Tage zuvor hatte es auf der Sonne einen starken Massenauswurf gegeben. Dieser war zwar nicht direkt auf die Erde gerichtet, aber ein bisschen würden wir schon abbekommen. Gegen Mittag erreichten die ersten Teilchen die Erde und führten erwartungsgemäß zu erheblichen Turbulenzen im Erdmagnetfeld. Das sollte endlich auch mal eine Chance für Polarlichter in unseren Breiten ergeben.

Der Wetterbericht war nicht doll, es sollte sich im Laufe des Tages immer mehr bewölken. Doch es kam nicht ganz so schlimm wie angekündigt. Nach der Tagesschau gab es doch größere Lücken am Nachthimmel, so dass ich mein Glück probierte. Leider war es Richtung Norden hin doch ständig zugezogen, so dass man vom Standort Bahnübergang bei Benhausen praktisch nur die Lichtverschmutzung durch unsere Stadt aufnehmen konnte. Hier ein Bild von kurz vor 21 Uhr:


Im oberen Bereich des Bildes sieht man einige Sterne des Großen Wagen (Große Bärin). Und wenn man ganz genau hinschaut, sieht man darunter, zwischen den Bäumen im Vordergrund, es sogar etwas rötlich/lila durch die Wolken schimmern. Andere Fotografen an weniger bewölkten Orten hatten zu diesem Zeitpunkt mehr Glück und konnten wesentlich schönere Aufnahmen machen.

Ich fuhr danach zum Bauernkamp hoch, in der Hoffnung, dort mehr Glück zu haben und vor allem der Dunstglocke über unserer Stadt zu entkommen. In der Tat empfing mich dort ein wesentlich dunklerer Sternenhimmel. Die Milchstrasse war wunderschön mit bloßem Auge zu erkennen. Doch auch hier im Endergebnis das gleiche frustrierende Erlebnis, nach Norden hin war es bewölkt. Und diese Wolken leuchteten relativ hell, kam dies durch die Lichter der Dörfer "hinter" der Egge?

Nach 23 Uhr fuhr ich noch einmal zurück zum Standort bei Benhausen. Inzwischen war es deutlich dunstiger geworden. Ich machte noch schnell ein paar Fotos und packte dann zusammen. Auf meinem Kameradisplay war kein Polarlicht zu erkennen. Doch welche Überaschung, als ich dann zu Hause mir die Bilder noch einmal etwas genauer anschaute.

Hier das "beste" Ergebnis:


Zum rechten Bildrand hin erkennt man deutlich die orangene Lichtverschmutzung im Dunst durch Benhausen. Doch am linken Bildrand, hinter Baum und Wolken kann man jetzt eine klare Rötung des Himmels erkennen. Mit bloßem Auge hatte ich das gar nicht mitbekommen, aber bei 30 Sekunden Belichtungszeit ist so ein Kamerachip doch empfindlicher als das menschliche Auge und zeigte nun klares Polarlicht. Hätte ich jetzt doch mehr Fotos genau in dieser Richtung geschossen! Hätte, tja - das hilft nun auch nicht mehr weiter. Noch weiter nach Norden hin wäre es dann nur wieder stärker bewölkt gewesen.

Aber auch so bin ich zufrieden. Es war wunderschön, solange am Abend draußen zu sein. Die Temperaturen waren sehr angenehm. Und ich habe sogar wieder Polarlicht fotografiert, auch wenn ich das erst als ich wieder zu Hause angekommen war gemerkt habe.

P.S.: Und ich sehe gerade, dies ist mein 250. Posting in diesem Blog. Das passt doch prima!

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