Donnerstag, 7. Februar 2013

6./7./13. Februar: Merkur dreimal gesehen

**** Diesen Blogeintrag habe ich am 7. und am 13. Februar ergänzt (siehe unten) *******

Schon am späten Abend des 5. Februar klarte es plötzlich auf. Am 6.Februar war es dann tagsüber endlich mal wieder zeitweilig recht sonnig. Wie so oft verschwanden in der Abenddämmerung immer mehr Wolken, so dass der Blick nach Westen recht frei war. In meiner Wochenübersicht hatte ich schon geschrieben, das man ab heute versuchen könne, Merkur zu finden - und das wollte ich doch gleich mal ausprobieren.

Um 18 Uhr sollte Merkur nur ca. 5° Grad hoch im Südwesten (bei 244° Grad) zu finden sein. Das ist nur knapp über dem Horizont, aber vielleicht würde es ja vom Fenster im Obergeschoß aus klappen, dachte ich mir. Mit einem Kompass peilte ich dann genau in die besagte Richtung. Es war die gleiche Richtung, wo kurz zuvor die Sonne untergegangen war.

Und tatsächlich - im Fernglas fand ich kurz vor 18 Uhr relativ schnell einen kleinen leuchtenden Stern. Mit dieser Helligkeit konnte das in dieser Gegend nur Merkur sein. Im Vergleich zur Umgebung durchaus sicher zu erkennen. Ohne Fernglas konnte ich ihn jedoch nicht finden. Ich fand ihn tiefer als erwartet, die umliegenden Häuser nehmen einem doch ziemlich die Sicht zum "mathematischen" Horizont. Und unglücklicherweise auch recht dicht vor einer Tanne.

Ich wollte doch wenigstens ein Belegfoto versuchen. Jetzt kam es auf Sekunden an. Zum Glück hatte ich mein Spektiv schon neben mir stehen. Und durch den nahen Baum war die Peilung auch nicht gar so schwierig, als wenn man ihn am "freien" Himmel suchen müsste.

Am unteren Bildrand leuchtet Merkur

Und mit viel Glück gelang mir dann durch das Spektiv tatsächlich noch ein Bild. Direkt danach war Merkur schon hinter dem Baum verschwunden. Hier das Ergebnis:


Kein besonders gelungenes Bild, dafür war es zu hektisch. Mal sehen, ob mir in den kommenden Tagen noch bessere Bilder gelingen - und hoffentlich spielt das Wetter wieder so gut mit, wie an diesem Mittwochabend.

Leider hielt das schöne Wetter nicht an. Um 18:30 Uhr begann ein "internationaler Kochkurs", an dem ich gerne teilgenommen habe. Leider war dann auf dem abendlichen Nachhauseweg der Himmel schon wieder zugezogen, aber auch so war dies, astronomisch gesehen, ein ganz erfolgreicher Tag!

*** Ergänzung vom 7. Februar ************

Heute wollte ich besser vorbereitet sein, doch der Himmel war bei uns fast den ganzen Tag bewölkt. Gegen 18 Uhr jedoch gab es von Norden her kommend doch ein paar kleine Wolkenlücken. Aber würden die auch die Sicht auf Merkur so dicht am Horizont freigeben? Bald schwand meine Hoffnung, denn um 18:38 Uhr sollte Merkur untergehen, und um 18:25 Uhr hatte ich ihn immer noch nicht gesehen. Sollte er vielleicht genau hinter dem Haus stecken?

Ist Merkur hier zu erkennen?
Doch plötzlich sah ich im Fernglas etwas helles blinken, schnell den Auslöser der Kamera gedrückt. Auf dem obigen Bild muss man schon ganz genau hinschauen. Einfacher ist er in diesem etwas runterbelichteten Ausschnitt, praktisch in Originalgröße des Bildes, zu sehen: in der Wolkenlücke rechts neben den Dachpfannen des Nachbarhauses, unterhalb des Schornsteins:

Merkur am 7. Februar um 18:27 Uhr, kurz vor seinem Untergang (f=4, 2 Sek, ISO-1600, 105mm, Canon 5DMarkII)




***********  Ergänzung vom 13. Februar **************

Den ganzen Tag über war es heute bewölkt, aber für den Abend waren weniger Wolken angesagt. Doch es kam wie so manchmal, ich sitze am Schreibtisch und arbeitete und arbeite. Plötzlich stelle ich fest: "Mensch es ist ja schon nach 18 Uhr!" Und ein Blick aus dem Fenster zeigt "klarer Himmel! Der Mond ist zu sehen! Warum hat mir denn niemand früher Bescheid gesagt!?"

"Oje," stelle ich fest, "es ist ja sogar schon 18:20 Uhr, aber irgendwo müsste da doch auch noch Merkur zu finden sein." Schnell wieder Stativ und Kamera aufgebaut und einfach mal drauf gehalten. Und tatsächlich, er war zwar schon fast im Baum verschwunden, doch noch ist Winter und die Baumkrone ist ziemlich durchsichtig. Von den verschiedenen Fotos ist dieses vielleicht am besten gelungen, zeigt es doch auch den Mond. Um Merkur besser deutlich zu machen, habe ich eine 1:1-Auschnittvergrößerung eingesetzt.

Mond und Merkur am 13. Februar (Canon 5DMarkII, 32mm, ISO1600, 1 sec bei f/4)
Im Originalbild kann man auch schon ein paar Sterne erkennen. Jetzt freute ich mich schon auf einen weiteren Beobachtungsabend. Doch leider war um 19 Uhr der Himmel schon wieder vollkommen zugezogen. Schade!


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